FILME ALS ANLIEGEN


Folgen einer Alkoholfahrt

Ein Fallbeispiel aus
dem Film "Im Lügengefängnis"

BRD 1996, 17 min
Im Auftrag des ZDF


Um dem wachsenden Druck in unserer Leistungsgesellschaft standhalten zu können, hatte sich Lothar L. eine Freundin zugelegt, den Alkohol. Warnzeichen der drohenden Katastrophe hat er lange Zeit mißachtet und verdrängt, bis das Furchtbare eingetreten ist. Die Tatsache, daß er einen Menschen getötet hat, wollte er zuerst nicht wahrhaben. Schwere Depressionen, Selbstmordgedanken und tiefe Verzweiflung über die Tat waren die Folgen. Hinzu kam die Angst um die eigene Tochter, die Angst, daß die Eltern des getöteten Mädchens Rache nehmen würden.
Bis zu dem "tragischen" Unfall stand Lothar L. ganz oben auf der beruflichen Karriereleiter, dann wurde er fristlos entlassen. Während seiner Haftzeit, nachdem alle Ersparnisse aufgebraucht waren, blieb der Ehefrau mit der kleinen Tochter nur noch der Weg zum Sozialamt. Um den Schein nach außen zu wahren, haben Lothar L. und seine Frau ein Lügengebäude aufgebaut, mit dem sie die Abwesenheit des Familienvaters durch eine geschäftliche Tätigkeit im Ausland erklären. Nach langem Zögern, ohne sich vorstellen zu können, daß dies überhaupt möglich ist, bittet Lothar L. die Eltern des getöteten Mädchens in einem Brief um Vergebung:

Bitte werfen Sie diesen Brief nicht ungelesen weg. Lassen Sie mich ein paar wenige Worte zu dem Schmerz, den ich Ihnen zugefügt habe, schreiben. Es ist für mich unfaßbar, daß dieser Unfall passiert ist, daß ich Ihnen Ihre Tochter, das Liebste, was eine Familie hat, genommen habe. Ich würde alles darum geben, wenn ich das Geschehene ungeschehen machen könnte. Sicher werde ich meine gerechte Strafe bekommen. Diese hat aber doch nur Bestand gegenüber unserer Gesellschaft und stellt eine Rechtfertigung gegenüber dieser dar. Die Belastung aber, die auf meinem Gewissen lastet, wird sich deshalb nicht ändern. Mit dieser Belastung werde ich mein ganzes Leben lang leben müssen.

Nochmals betone ich, daß es für mich furchtbar ist, daß ich nicht mehr tun kann und das, was geschehen ist, ungeschehen machen kann. Trotzdem bitte ich Sie, zu versuchen, mir zu verzeihen.

 

Dieser Film ist als Gesprächsgrundlage für folgende Themen geeignet:

- Alkohol am Steuer und seine Folgen
- Schuld und Vergebung
- Es mußte erst etwas passieren...


Erhältlich als DVD.

Preise auf Anfrage: info@umbreit-film.de