Johannes (48) kann den Gedanken an die bevorstehende Trennung von seiner Frau nicht mehr ertragen. Rasend vor Schmerz und Eifersucht will er sie mit Gewalt dazu bringen bei ihm zu bleiben, bedroht sie mit einem Messer, sticht zu. "Für mich ist in jener Nacht mein Vater auch gestorben. Ich konnte ihn nicht mehr als meinen Vater ansehen. Ich habe ihn reduziert auf den Mörder meiner Mutter." Laura (19) war 15 als die Familie zerbrach. Die Mutter tot, der Vater im Gefängnis, die Geschwisterchen bei Pflegefamilien. Was ihr bleibt ist die Erinnerung an eine unheimlich schöne Kindheit, wie sie sagt.

Auch Maria (30) will ihren Mann verlassen. Längst ist er nicht mehr der liebevolle, zärtliche Ehemann den sie geheiratet hatte. Mißhandlungen, Schläge, die schlimmsten Drohungen sind an der Tagesordnung. "Wenn Du mich verläßt, bringe ich Dich und die Kinder um." Nach einer Horrornacht, in der sie erkennt, dass sie von diesem Mann wirklich nicht lebend wegkommt, beschließt sie gemeinsam mit einem Freund ihren Mann ermorden zu lassen. Kurz vor der Durchführung der Tat wird ihr die Ungeheuerlichkeit ihres Vorhabens bewußt, sie zieht den Mordauftrag zurück. In der darauffolgenden Nacht wird ihr Mann erschossen.

Dieser Film zeigt auf was passieren kann, wenn ein Ehepartner die bevorstehende Trennung mit Gewalt verhindern will. Wie kommt es zu solchen Tragödien? Hätten sie verhindert werden können? Wie geht das Leben weiter, für den zurückgebliebenen Ehepartner, für die Kinder?

Pressespiegel:

Mannheimer Morgen, 19.05.99, Von Madeleine Welker

TV Kritik – Feinfühlig

"Alptraum einer Nacht – Wenn Ehedramen tödlich enden" (West): Es war nicht das erste Mal, dass sich Fernsehjournalisten der Thematik annahmen. Auch Heidi und Bernd Umbreit versuchten in ihrem Film zu erklären, wie es zu Familientragödien mit tödlichem Ausgang kommen kann. Dazu sprachen Sie mit zwei verurteilten Mördern und einer Tochter, die 15 Jahre alt war, als ihr Vater die Mutter erstach. Selten zeigten Autoren so viel Sensibilität. Nie drängten Sie sich in den Vordergrund, allein die Aussagen der Befragten und nicht etwa die gestellten Fragen interessierten. Die behutsame Kameraführung erlaubte dem Zuschauer, sowohl dem Opfer als auch dem Täter näher zu kommen, zumindest in Ansätzen ihre Gefühle zu verstehen. Die Atmosphäre der Reportage blieb trotz aller Emotionen sehr gedämpft und ruhig, selbst die nachgestellten Szenen (in schwarz-weiß) glitten nicht ins Reißerische ab. Das Fazit der Dokumentation zogen dann auch nicht die Autoren, sondern die Befragten selbst: "Wer wirklich liebt, der muß auch gehen lassen können."

WAZ, 19.05.99, Von Lars-Oliver Christoph

Kritik – Beklemmend

"Ich habe niemals gedacht", sagt die junge Frau stockend, "daß mir so etwas passieren kann." Und es passierte doch: Sie war Zeugin, wie ihr Vater ihre Mutter aus Eifersucht tötete. Daß man sich derartigen Taten nähern kann, ohne in Voyeurismus und Sensationslust zu verfallen, das demonstrierten Heidi und Bernd Umbreit eindrucksvoll in ihrer Reportage "Wenn Ehedrame tödlich enden." Nur anhand von Aussagen, Tagebüchern und Briefen setzten die Autoren das beklemmende Bild zweier Familientragödien zusammen. Vor allem die Folgen für die Beteiligten rückten die Autoren in den Vordergrund. Mitgefühl für eine Mörderin? Das ist möglich, bewies der Film am Beispiel einer Mutter, die ihren gewalttätigen Mann umbringen ließ. "Mein Urteil", sagt die Frau, "ist gleichzeitig mein Todesurteil." Lebenslänglich.

Lesen Sie hier einige Filmankündigungen der Presse:

TV Spielfilm - Report
"Alptraum einer Nacht - Wenn Ehedramen tödlich enden"
Kriminalität. Weil sie ihren gewalttätigen Ehemann erschießen ließ, wurde Maria zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie geht das Leben für sie weiter, und was wird aus den Kindern? Die Reportage porträtiert Menschen, die einen einst geliebten Partner umgebracht haben.
22.30  WDR  60 Min  ShowView: 751-746

TV Movie - Reportage - Alptraum einer Nacht
Solzial-Doku. "Wenn Ehedramen tödlich enden". Was treibt einen Menschen dazu, seinen Partner zu töten? Heidi und Bernd Umbreit haben mit Verurteilten gesprochen.
- 22.30  ShowView: 751-746

TV Today - Politik; Gesellschaft
Alptraum einer Nacht - "Wenn Ehedramen tödlich enden" - Doku aus der Reihe "Menschen hautnah". "Für mich ist in jener Nacht mein Vater auch gestorben". Laura war 14 Jahre, als ihr Vater, krank vor Schmerz und Verzweiflung, die Mutter tötete. Die heute 18jährige hat keine Eltern mehr, ihre Geschwister sind in Pflegeheimen untergebracht. Sie gehört zu den Betroffenen, die in der Doku zu Wort kommen. Wie Maria. Sie mußte ins Gefängnis, weil sie den Mord an ihrem Mann in Auftrag gegeben hatte.
60 Min - 22.30 - ShowView: 751.746