FILME ALS ANLIEGEN




Brief einer Mutter

Premiere "DAS DORF DER STILLE"

MAXX KINO Hameln/ 15.März 2015

Feedback meiner Gefühle am Tag 3 nach der Premiere des Films

 

...sortieren kann ich meine Empfindungen noch immer nicht. Das wird noch dauern.

Die Bilder und Aussagen im Film haben mir so verschiedenartige Denkanstößee gegeben – alle positiv für die Beziehung zu meinem Sohn Uli..

Was mir heute besonders wichtig ist zu sagen: Ich wünsche mir so sehr, dass der Film "um die Welt geht", dass er ganz viele Menschen erreicht, die sich auf die Bilder "aus einer anderen Welt" einlassen.

Ich habe im Moment ganz stark das Gefühl, dass für die "taubblind Geborenen" mit diesem Film die Tür zum Eintritt in die menschliche Gesellschaft aufgestoßen wird. Für meinen Sohn Uli möchte ich sogar sagen, er ist durch den Film "rehabilitiert".

Seine Menschenwürde ist jetzt manifestiert.

Wichtig für mich im Film zu sehen, wie ähnlich im Verhalten die durch Rötelnembryopathie geschädigten Menschen sind. Den Unterschied macht überwiegend der Zeitpunkt der Schädigung in der Schwangerschaft. Sehr berührt haben mich die Äußerungen der verschiedenen Betreuer, ihre Bemühungen und Anstrengungen in die Welt der Taubblinden einzutauchen, ihr Verhalten und ihre Emotionen zu verstehen. Und wie viel Geduld immer wieder aufgebracht werden muss, um ganz einfache lebenspraktische Dinge einzuüben.

Die Begleitung Taubblinder durch ihre Betreuer bei einem Krankenhausaufenthalt – bei soviel Einfühlungsvermögen liegen bei mir die Nerven blank...

Ich hab für mich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich und positiv ist, mich auf Ulis "Entschleunigung" und seine unerschöpfliche Geduld einzulassen. Ich profitiere von diesen Eigenschaften. Uli hat mein Leben sehr bereichert – Kraft und Selbstbewusstsein sind gewachsen. Ich hätte nie gedacht, mal so eine Aussage machen zu können. Großen Anteil an dieser Entwicklung hat die Betreuung meines Sohnes in seiner Wohngruppe im Taubblindenwohnheim.

Er wird mit all seinen Besonderheiten voll akzeptiert.

Sein Alltag ist gut organisiert. Spaß und Lebensfreude gehören mit dazu.

Edith Eichhorn

 

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