FILME ALS ANLIEGEN


Hollands

langer Schatten

oder: Euthanasie durch die Hintertür?



Fredi S.
Fredi S., Spastiker:
"Ich nehme mir das Recht, mich meiner Umwelt zuzumuten."
Martha M.
Die Holländerin Martha M., 79, will sich in den Niederlanden nicht mehr stationär behandeln lassen.

BRD 1994, 28 min
Im Auftrag des WDR


Hollands langer Schatten fällt auch auf Deutschland, der Schatten jener Regelung, die das ärztliche Töten kranker und alter Menschen unter bestimmten Bedingungen straffrei stellt. Hierzulande nehmen vor allem Menschen diesen Schatten wahr, die trotz Krankheit, Behinderung und Altersbeschwerden ein menschenwürdiges Leben führen, sich aber mir ihren Sorgen und Ängsten alleingelassen fühlen. Einigen dieser Menschen erteilt dieser Film das Wort. Ihnen zuzuhören ist notwendig in dieser Zeit, da die Erinnerung an die Euthanasieverbrechen der Nationalsozialisten zu verblassen beginnt.

Das niederländische Parlament hat im Februar 1993 eine Euthanasiegesetz verabschiedet, welches ärzten Straffreiheit bei Euthanasiemaßnahmen, bei aktiver "Sterbehilfe" zusichert. Ärzte bleiben auch dann straffrei, wenn sie ohne ausdrücklichen Wunsch der Patienten gehandelt haben. Verlangt wird lediglich, "daß sie ihrer Sorgfaltspflicht genügten". Neuesten Meldungen zufolge nimmt die Angst in der Bevölkerung vor unerbetener Sterbehilfe zu. Es gibt schon ältere und leidende Patienten, die sich weigern, zum Arzt oder ins Krankenhaus zu gehen.



Einige Aussagen aus dem Film:

Ruth, Behinderte, entging im Dritten Reich der Todesspritze:

"Zweimal in der Woche kam eine Ärztin und hat uns untersucht, ob wir überhaupt lebensfähig sind oder ob man uns zum Sterben schicken soll."

Ursula, schwanger:

"Auf einmal war ich Betroffene, ich war Mutter eines behinderten Kindes und alle Leute, die ich fragte, sagten: "Ja, da läßt sich nichts machen. Das Beste ist wirklich, wenn das Kind abgetrieben wird."

Gabi, körperbehindert:

"Da mache ich mir schon Sorgen, daß man irgendwann sagt, behindertes Leben kann man ja vermeiden, das braucht man nicht mehr, also braucht man auch mich nicht mehr - und man grenzt mich wieder aus."

Fredi, Spastiker:

"Falls ich sterben will, dann nur aufgrund eigener Müdigkeit und nicht, weil ich als Behinderter anderen Menschen zur Last falle. Ich nehme mir das Recht, mich meiner Umwelt zuzumuten."

Michelle, Aidskranke:

In meinem kurzen Leben habe ich gelernt, mit Schmerzen zu leben und sie zu ertragen. Durch meine Auseinandersetzung mit dem Tod bin ich zu der Meinung gekommen: Gott hat mir das Leben gegeben, er soll es mir auch wieder nehmen."


Wie wir leben - Sonderpreis der Jury

1. Kurzfilmfestival München


Lesen Sie einige Zeitungskritiken zum Film:

Von Gott geschenktes Leben (idea spektrum)

Brisanter Film zum Thema Euthanasie (Lebensforum)


Erhältlich als DVD.

Preise auf Anfrage: info@umbreit-film.de