FILME ALS ANLIEGEN


Filmlänge 43 Minuten

Sarah hat Angst vor dem Leben. Angst vor dem Erwachsenwerden. Angst vor dem dick werden. Sarah hat Bulimie. “In der 7. Klasse hat mir jemand einen Zettel hinten auf den Rücken draufgeklebt da stand drauf: fat and ugly, und das hat mich halt total verletzt und dann hab ich mir gedacht, naja zumindest an dem dick kann ich was ändern…“
Sarahs Diätversuche enden in einer Essstörung. Jahrelang verirrt sie sich in einem Labyrinth aus Hungern, Erbrechen, Gewichtskontrolle, gestörter Körperwahrnehmung und Selbsthass.
Es fällt Sarah schwer, aus der Essstörung auszubrechen - längst ist sie zur Freundin geworden, zur besten Freundin. Zahlreiche Aufenthalte in Einrichtungen für essgestörte Mädchen sind daran gescheitert. „ In den Kliniken in denen ich bisher immer war, war ich zusammen mit anderen essgestörten Mädels auf den Stationen und das hat mir überhaupt nicht gut getan. Weil, wie soll ich denn gesund werden, wenn ich den magersüchtigen Mädels gegenüber sitze, die genau so dünn sind, wie ich gerne wäre…“
Die Ess-Brechattacken häufen sich, das Studium ist in Gefahr. Sarah zieht sich immer mehr zurück, wird zunehmend einsamer und depressiver. Die Eltern kommen nicht mehr an sie ran. Doch dann hat Sarah ein Schlüsselerlebnis. Sie sieht die Fernsehdokumentation „Hallo Jule, ich lebe noch“, ein Film über suizidale Jugendliche, die sich schließlich für das Leben entscheiden. Das macht ihr so viel Mut, dass sie sich an diesem Abend auch entscheidet: Sie möchte leben und endlich wieder gesund werden und lässt sich in eine psychiatrische Klinik einweisen. Das Stationsteam hat kaum Erfahrung mit Essstörungen, aber genau das sieht Sarah als Chance. Auf dieser Station dreht sich nicht alles ums Gewicht, Kalorien, Wiegen.
Sarah hofft, dass sie in dieser Klinik und mit Hilfe ihrer Therapeutin an die eigentliche Ursache ihrer Essstörung kommt und wieder gesund wird. Fast zwei Jahre lang dokumentieren die Filmemacher Heidi und Bernd Umbreit Sarahs Weg aus der Essstörung.
Der Film erzählt in sehr ehrlichen Bildern und Aussagen von Sarahs Not und Verzweiflung vor der Klinikaufnahme. Von Rückfällen und positiven Erkenntnissen in der Klinik. Und davon, warum es so schwer ist eine Essstörung wieder los zu lassen. Sarah und ihre Geschichte stehen stellvertretend für eine Sorge, die viele Familien zerreißt.

Buchempfehlungen:
"Iß doch endlich mal normal" - Hilfen für Angehörige von essgestörten Mädchen und Frauen, von Bärbel Wardetzki
"HUNGRIGE ZEITEN" - Überleben mit Magersucht und Bulimie, von Annika Fechner

"Es hätte auch im Suizid enden können" 09.03.2012 - Stuttgarter Nachrichten

"Bernd Umbreit serviert keine leichte Kost" 09.04.2013 - Schwarzwälder Bote


Jugendfilmtage Neckarzimmern


 

Erhältlich als DVD und Blu-ray: info@umbreit-film.de