Was macht ihr Mann, was macht dein Vater eigentlich? Für die
Familienangehörigen von Strafgefangenen sind das Fragen, die den Schmerz
immer wieder spürbar machen. Schuld und Vergebung werden dabei in dieser
eindringlichen Reportage erst beim letzten Beispiel direkt angesprochen. Aber
diese Frage liegt über allen Fällen, und die Kamera und die Fernsehöffentlichkeit
haben hier nicht nur Beobachtungsstatus. Von den eigenen Verbrechen vor der
Kamera zu sprechen, hat fast schon den Charakter einer Beichte, nein, es ist
mehr als eine Beichte, weil diese Zeugnisse öffentlich abgelegt werden. Die
Täter, so scheint es nach der Konfessionen, wären vielleicht nicht schuldig
geworden, hätten sie ihre Tat und deren Konsequenzen für sich und ihre Familie
erst einmal in einem Alptraum erlebt und wären dann, verschreckt aus ihrem
blinden, auf die Katastrophe zulaufenden Alltag, aufgewacht. Doch der Bankraub
war kein Traum, und der Mann hat das Mädchen wirklich im Rausch überfahren.
Mit kurzen, harten Schnitten zwischen Gittern, Gefängnismauern und
Familienfotos hat der Film die richtige Formsprache.